Angebot für Jugendliche an den Bielefelder Berufskollegs: Das was geht! Programm hilft bei der beruflichen Orientierung
Bielefeld/Gütersloh, den 01.09.2022. – Das Anmeldeverfahren läuft: Am 22. September startet wieder das Programm-Angebot „was geht! Rein in die Zukunft“ der Gütersloher Walter Blüchert Stiftung. Es bietet Jugendlichen an den Berufskollegs zwei Jahre lang kostenfreie Unterstützung und Orientierungshilfe bei der Vorbereitung auf das Berufsleben. „Unsere Mentoren begleiten die Schülerinnen und Schüler und helfen ihnen mit Rat und Tat“, sagt Prof. Dr. Gunter Thielen, Vorstandsvorsitzender der Stiftung. Das Projekt bietet auch Einblicke in die Arbeitswelt. „Vor allem aber wollen wir den Jugendlichen Mut machen und ihr Selbstvertrauen fördern, damit sie auch in schwierigen Ausbildungsphasen durchhalten und nicht aufgeben“, betont der Stiftungs-Chef.
In Bielefeld gilt das Angebot für alle Schülerinnen und Schüler der Berufsfachschule Typ2 an den Berufskollegs (BF2-Klassen). Hier arbeitet die Stiftung mit dem Bereich Jugend der REGE mbH zusammen, eine Tochter-Organisation der Stadt. Seit Programmstart 2018 haben bereits mehr als 150 Schüler*innen in Bielefeld an was geht! teilgenommen.
Markus Kiehne, Schulleiter des Maria-Stemme-Berufskollegs, und die projektverantwortliche Studien- und Berufsorientierungskoordinatorin Sonja Holtkamp heben die „die motivierende Herangehensweise der Mentoren“ hervor. Sie seinen eine wichtige Hilfe beim nächsten Schritt in die berufliche Zukunft.
Die Jugendlichen stärken
„Die Hauptschwierigkeit der Schülerinnen und Schüler bei der Ausbildungsplatzsuche ist meiner Meinung nach ihre Überforderung – sei es bei der Suche nach Ausbildungsstellen, bei der Berufswahl oder sei es im Bewerbungsverfahren.“, stellt Daniel Heinrich fest; er leitet die Abteilung Ausbildungsvorbereitung und Berufsfachschule am Carl-Severing-Berufskolleg für Metall- und Elektrotechnik. Den Grund für die Defizite sieht er im Schulsystem, das die Schülerinnen und Schüler immer noch recht wenig in ihrer Persönlichkeit stärke; und er ergänzt: „Das was-geht!-Projekt setzt genau da an und begleitet die Schülerinnen und Schüler darüber hinaus bei der Suche und Wahl der Ausbildungsstellen.“
Auch Klaus Heinicke und Jörn Stölting, projektverantwortliche Lehrer am Carl-Severing-Berufskolleg für Wirtschaft und Verwaltung, wissen, dass diese Jugendlichen sich an einem wichtigen Übergang in ihrem Leben befinden, der mit Unsicherheiten verbunden ist. Das was geht!-Projekt sei dabei hilfreich, dass die Jugendlichen diese Hürden überwinden können.
Die beiden Lehrer berichten über positiven Erfahrungen an ihrer Schule: „Wir konnten bislang bei unseren Schülerinnen und Schülern wahrnehmen, dass sie gerne von ihrer Teilnahme am Projekt und den Treffen erzählt haben. Hierauf waren sie oft stolz. Außerdem konnte man eine positive Persönlichkeitsentwicklung erkennen, die unserer Meinung nach insbesondere durch die Mentoring-Treffen hervorgerufen wurde.“
Eine doppelte Erfolgsgeschichte
Beispiel füreinen erfolgreichen was geht!-Absolventen ist Medyan Alkhalaf, der aus dem Irak nach Deutschland gekommen war. Er macht derzeit bei der REGE mbH in Bielefeld eine Ausbildung zum Kaufmann für Büromanagement. Als Berufskollegs-Schüler hatte er von 2019 bis 2021 am was geht!-Programm der Walter Blüchert Stiftung teilgenommen und ist überzeugt: „Durch was geht! habe ich meine Ausbildung bekommen“. Mit seiner Mentorin konnte er über alles reden und es war hilfreich, sagt er, dass man sich regelmäßig getroffen habe.
„Gut fand ich auch die Workshops“, ergänzt der heute Zwanzigjährige, „ – besonders, weil da auch die Teilnehmer anderer Berufskollegs dabei waren. So hatte man unterschiedliche Meinungen.“ Und Medyan unterstreicht: „ Durch die Trainer habe ich viel über meine Stärken gelernt, und wir konnten Bewerbungsgespräche üben. Das war super!“ Sein Fazit: „Ich habe viel über Selbstbeobachtung gelernt und konnte eigene Fehler erkennen. Ich würde jedem empfehlen, da mitzumachen; denn es hilft einfach und macht Spaß.“
Lothar Meise, kaufmännischer Leiter bei der REGE mbH, bestätigt, dass Medyan sehr gut auf den Eintritt in eine berufliche Ausbildung vorbereitet gewesen sei und auch die richtige Einstellung mitgebracht hat, um die Ausbildung motiviert anzugehen und durchzuhalten: „Genau diese Eigenschaften werden ja im was geht!- Programm gefördert“, sagt er.
Für ihn war es sogar eine doppelte Erfolgsgeschichte: zum einen, weil Medyan sich direkt bei der REGE als Ausbildungsbetrieb beworben hatte, zum anderen, weil dieser Erfolg dem damaligen REGE-Azubi Soleyman Qurbani zu verdanken war, der als Gast bei einem was geht!-Workshop den Teilnehmer*innen, darunter Medyan, über seine Erfahrungen bei der REGE berichtet hatte.
Anmeldungen bis zum 17. Oktober möglich
Jugendliche der Bielefelder Berufsfachschule Typ2 an den Berufskollegs (BF2-Klassen), die sich für die Teilnahme am was geht!-Programm interessieren, können mit den Ansprechpartnern ihrer Schule Kontakt aufnehmen und sich dort bis zum 17.10.2022 anmelden.
Fragen beantwortet auch Aylin Nazli, die in der Walter Blüchert Stiftung das Projekt betreut.
Weitere Infos: siehe https://www.walter-bluechert-stiftung.de/projekte/was-geht/was-geht-berufskollegs/
Kontakt:
Aylin Nazli, E-Mail: aylin.nazli@walter-bluechert-stiftung.de, Tel. 05241-1497916