„angekommen“: Angebot für Geflüchtete zeigt Wirkung

 „Wenn du nach Deutschland kommst, bist du auf dich allein gestellt. Da ist es super, dass es einen Ort wie Adam’s Corner gibt.“ Mit eindrücklichen, klaren Worten schilderten Teilnehmer:innen des Programms „angekommen in deiner Stadt Dortmund“ den prominenten Besucher:innen des diesjährigen Sommerfestes ihre Erfahrungen. Unter den Gästen waren die Leitende Ministerialrätin Tanja Reinlein, die Dortmunder Schuldezernentin Monika Nienaber-Willaredt, Vertreter der Bezirksregierungen Arnsberg und Düsseldorf, Direktoren der Dortmunder Berufskollegs, Mitarbeiter:innen und Teilnehmende der „angekommen“-Standorte Bielefeld und Essen sowie Prof. Gunter Thielen, Vorstandsvorsitzender der Walter Blüchert Stiftung, die das Programm seit 2015 fördert.

Regierungsvertreter:innen informieren sich über Wirkung

Im „Adam’s Corner“ konnten sich die Interessierten nicht nur von der Arbeit und Wirkung des Dortmunder Standortes überzeugen, sondern auch über die Angebote der „angekommen“-Standorte Bielefeld und Essen informieren. Alle Standorte ließen Jugendliche zu Wort kommen: „Ohne Adam‘s-Corner hätte ich kein Bleiberecht in Deutschland bekommen. Die Schulsozialarbeiterin hier hat mir Wege aufgezeigt, wie ich Abitur machen und in Deutschland bleiben kann. Das hat mir sehr geholfen“, lobte Ahmad Reza aus Dortmund die umfassende Hilfe. „Bei Adam’s Corner gibt es Menschen, die dich unterstützen und dir helfen. Das ist wie eine Familie“, berichtete Fatoumata Soumare, die ebenfalls von den Lern- und Freizeitangeboten des Projekts in Dortmund profitiert und vor kurzem ihre Ausbildung als Kinderpflegerin abgeschlossen hat.

Prof. Gunter Thielen zeigte sich beeindruckt von der Arbeit der „angekommen“-Teams: „Das Programm macht deutlich, wie Integration gelingen und uns allen nützen kann“, sagte er: „Jede Chance, die wir einem geflüchteten Menschen eröffnen, kann der gesamten Gesellschaft zugutekommen.“

Projekt soll verstetigt werden

Das Team um die Dortmunder Projektleiter Klaus Banaszak und Markus Bräuer hofft nun, die finale Phase einer Verstetigung von Adam’s Corner einleiten zu können. Seit dem Start 2015 wird das Projekt regelmäßig für zwei bis drei Jahre verlängert. „Eine Verstetigung würde Sicherheit für alle Beteiligten bedeuten“, betonte Klaus Banaszak: „Für die Angestellten, deren Verträge immer nur innerhalb des Projektzeitraums verlängert werden, für unsere Honorarkräfte, die auf einen Fortbestand des Projekts angewiesen sind und natürlich für die Schüler:innen, deren Betreuung und Förderung wir über längere Zeiträume sicherstellen könnten.“

Während im Adam’s Corner für die Verstetigung geworben wurde, feierten draußen die Schüler:innen der Berufskollegs. Zu den Attraktionen auf dem Schulhof der ehemaligen Hauptschule West gehörte die Street-Kick-Anlage des BVB-Lernzentrums, die ihre Street-Kick-Tournee durch NRW auf dem Sommerfest startete. Jugendliche konnten hier gemeinsam Fußball spielen und Fair-Play erleben. Weitere Sportangebote stellte der Stadtsportbund mit einer Ballgeschwindigkeits-Messanlage und einer Bungee-Run-Anlage in der Sporthalle bereit. Zum Kräftevergleich lud das Mobil des TSC Eintracht Dortmund ein: Am Sprinter warteten verschiedene Hanteln und eine Klimmzugstange. Außerdem konnten die Schüler auf einer Slackline balancieren oder Tischtennis spielen. Für den Denksport wurden Schachbretter aufgebaut, die ein Mitglied des Baroper Schachvereins betreute.

Buntes Festprogramm

Versorgt wurden die Gäste mit Köstlichkeiten wie Biryani, Pesto-Nudeln, Couscous-Salat oder Waffeln. Ein Teil der Speisen war tags zuvor in der projekteigenen Küche von Schüler:innen vorbereitet worden, ein Teil wurde vom Mensachef Alec Matschalov serviert. Die Ausgabe der Speisen und Getränke übernahmen Klassenteams der Berufskollegs. Alle Speisen und Getränke waren für die Besucher:innen kostenlos. Den Soundtrack lieferte ein mobiler Musik-Kiosk.

 „Wir haben eine riesengroße, fröhliche Feier erlebt“, resumierte Silke Bölling aus dem Adam’s-Corner-Team: „Es war nicht leicht, das alles vorzubereiten, aber wir sind froh, dass die Schule und Jugendlichen unser Angebot wahrgenommen haben, dass es so friedlich zuging und alle Spaß hatten.“ Auch die Organisatoren und Gäste der Infostände im Adam’s Corner zeigten sich sehr zufrieden – ein wesentlicher Schritt in Richtung der Verstetigung des Programms „angekommen“.

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