Mit hochform in Hochform
Orientierungshilfe für den Start in die Arbeitswelt! Wer als ausländischer Akademiker nach Deutschland kommt, hat es nicht leicht, hier Fuß zu fassen. „Deshalb unterstützen wir mit unserem Projekt hochform bereits seit 2015 Hochschulabsolventen der MINT-Fächer, die sich auf den deutschen Arbeitsmarkt vorbereiten wollen“, erklärt Prof. Dr. Gunter Thielen, Vorstandsvorsitzender der Walter Blüchert Stiftung, die Projekt-Idee. Kooperations-Partner ist die Deutsche Universitätsstiftung.
Auch beim Projekt Medicus, das 2019 an den Start ging, arbeiten beide Stiftungen zusammen: Gemeinsam wollen sie damit den Ärzte-Nachwuchs für ländliche Regionen in Deutschland fördern.
Was verspricht sich die Walter Blüchert Stiftung von diesen Projekt-Aktivitäten? Wir fragten den Stiftungs-Chef.
Herr Thielen, weshalb ist diese Unterstützung für Akademiker aus dem Ausland so wichtig?
Flüchtlinge, die mit einem Hochschulabschluss nach Deutschland kommen, stehen oft vor ungeahnten Herausforderungen, wenn sie einen angemessenen Arbeitsplatz suchen: Sprachprobleme, fehlende Informationen über das deutsche Wirtschaftssystem und die Arbeitswelt, mangelnde Erfahrungen über Bewerbungsverfahren und vieles mehr.
Wir geben ihnen im Projekt hochform Orientierungshilfe. Besonders die Eins-zu-Eins-Betreuung durch „ihren“ Hochschul-Professor erleichtert es, sich im deutschen Bildungssystem und in der Arbeitswelt zurechtzufinden.
Unser Ziel ist es, dass ausländische Akademiker ohne großen Zeitverlust einen angemessenen Arbeitsplatz finden, der ihrer Ausbildung entspricht. Ein lohnendes Engagement für alle! Denn wir tragen damit auch dazu bei, dass unsere Wirtschaft Fachkräfte gewinnt und die Sozialsysteme dauerhaft entlastet werden.
Sie haben ja auch persönlich zahlreiche Gespräche mit Bewerber*innen geführt. Was sind die wichtigsten Kriterien für die Aufnahme ins hochform-Programm?
Zunächst einmal müssen die formalen Voraussetzungen erfüllt sein: anerkannter Flüchtlingsstatus, deutsche Sprachkenntnis auf C1-Niveau, Fachwahl aus dem MINT-Bereich, erster akademischer Bildungsabschluss sowie die Aussicht auf einen Studienplatz an einer deutschen Hochschule. Zu den Bewerbungsunterlagen gehören neben dem Anschreiben ein Lebenslauf sowie ein Beleg für die abgeschlossene Hochschulausbildung und der Nachweis eines Studienplatzes an einer deutschen Hochschule.
Bei den Bewerbungsgesprächen war für mich immer auch ein wichtiges Kriterium, ob die jungen Menschen wirklich engagiert waren und Perspektiven für ihre Zukunft entwickeln konnten. Konkrete Ziele vor Augen zu haben: Das ist nach meiner Erfahrung der Schlüssel zum Erfolg.
Hat sich die Projekt-Kooperation mit der Deutschen Universitätsstiftung bewährt?
Auf jeden Fall. Die Kolleginnen und Kollegen sind verlässliche Partner beim Bewerbungs-Management. Hoch professionell! Und sie verfügen über beste Kontakte zu Hochschulen und Professoren bundesweit. Ich bin sehr froh, dass unsere hochform-Studierenden dieses – wirklich einmalige –Angebot der persönlichen Eins-zu-Eins-Betreuung nutzen können.
Auch bei unserem Gemeinschaftsprojekt Medicus klappt die Zusammenarbeit mit der Deutschen Universitätsstiftung sehr gut. Gemeinsam werben wir dafür, dass unsere Medizin-Stipendiaten nach dem Studium eine ärztliche Tätigkeit auf dem Land übernehmen. Denn hier sind die Versorgungslücken zunehmend besorgniserregend. Ich denke, beide Stiftungen profitieren von der Kooperation – und sicherlich auch unsere Gesellschaft insgesamt.