Schule – und dann? Barrieren überwinden beim Übergang in die Ausbildung
Gunter Thielen zum „Tag der Stiftungen“ am 1.10.2016
Gütersloh, 28.09.2016. – Zum diesjährigen „Tag der Stiftungen“, der nicht nur in Deutschland, sondern europaweit auf das Engagement der gemeinnützigen Organisationen aufmerksam macht, stellt die Walter Blüchert Stiftung das Thema „Übergang Schule – Beruf“ in den Mittelpunkt. In unseren Projekten haben wir erfahren, dass wir keineswegs nur dank finanzieller Mittel, sondern viel mehr durch unsere Mittler-Rolle, durch Gespräche und Netzwerk-Arbeit in der Lage sind, Kräfte zu bündeln und neue Ressourcen aufzudecken. Stiftung als zivilgesellschaftlicher „enabler“: Die Kooperationen, die wir als gemeinnütziger Akteur beispielsweise mit Kommunen und dem Land NRW gestalten konnten, helfen den Menschen, persönliche und gesellschaftliche Barrieren zu überwinden und stärken die Zivilgesellschaft. Genau dieses hat sich die Walter Blüchert Stiftung zur Aufgabe gemacht: Menschen dabei zu unterstützen, ihre Stärken und Potenziale zu entdecken, so dass es ihnen gelingt, auch schwierige Situationen im Leben zu meistern.
Rein in die Zukunft! Der Übergang von der Schule in die Ausbildung ist für manche Jugendliche eine große Herausforderung. Welchen Weg sollen sie nach der Schule einschlagen? Wie geht es weiter? Jugendlichen, die ihre Schulzeit beendet haben, stehen vor der Frage: „Schule – und dann?“ Die Walter Blüchert Stiftung setzt sich derzeit mit mehreren Projekten dafür ein, Jugendliche mit weniger günstigen Startbedingungen beim Übergang von der Schule in die Ausbildung zu unterstützen.
„Was geht! Rein in die Zukunft“ heißt unser Programm, mit dem wir seit 2014 Gütersloher Realschülern dabei helfen, ihre Stärken zu erkennen und gemeinsam mit Trainern und Coaches Perspektiven für die Zukunft zu entwickeln. Wir begleiten die Jugendlichen jeweils über zwei Jahre bis zum Schulabschluss und anschließend noch ein Jahr beim Start in die Ausbildung oder auf der weiterführenden Schule. Der dritte Jahrgang ist gerade mit 67 Schülern an den Start gegangen (Foto: http://www.schule-was-geht.de/service/mediathek/). Insgesamt werden in allen drei Jahrgängen derzeit mehr als 200 Jugendliche gefördert. In Dortmund haben wir das „was geht!“-Programm gerade als Modellprojekt für Schüler der Berufsfachschulen Typ 2 mit insgesamt 8 Berufskollegs neu konzipiert. Die Walter Blüchert Stiftung kooperiert dabei mit der Stadt Dortmund, der Agentur für Arbeit und den Berufskollegs in städtischer Trägerschaft. 60 Jugendliche haben sich gerade erfolgreich beworben.
Mit dem Flüchtlingsprojekt „angekommen in deiner Stadt“ unterstützen wir junge Geflüchtete zwischen 16 und 25 Jahren, die in Deutschland einen Schulabschluss machen und einen Beruf erlernen wollen. Das Programm startete 2015 in Dortmund als Kooperation mit dem Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes NRW und der Stadt Dortmund, 2016 auch in Münster, Bielefeld und im Kreis Recklinghausen. Dieses Flüchtlingsprojekt ruht auf zwei Säulen: Maßgeschneiderter, an Biografie und Leistungsstand orientierter Unterricht für einen schnellen Schulabschluss sowie Start in eine Berufsausbildung bei kontinuierlicher Begleitung und Betreuung an einem festen und sicheren Ort – auch nach der Schule. In Dortmund können bereits 1000 Schüler in 50 Klassen von „angekommen“-Programm profitieren.
Durchstarten in die Ausbildung haben wir unser Förderprojekt genannt, das Jugendlichen im Kreis Gütersloh und in Ostwestfalen bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz unterstützt. Engagierte Ehrenamtliche – Klaus Waldschmidt in Bad Oeynhausen, Gründer des Solidaritätsfonds Jugendarbeitslosigkeit, sowie Bernd Seelemeyer, ehemals Bertelsmann, in Gütersloh – haben sich das Ziel gesetzt, besonders schwer vermittelbaren jungen Menschen eine Lehrstelle zu verschaffen. Die Walter Blüchert Stiftung finanziert dabei einen wesentlichen Teil der Ausbildungskosten, um ausbildende Betriebe zu motivieren – derzeit für insgesamt 13 Azubis. Der Vorstand der Walter Blüchert Stiftung ist überzeugt: Wenn wir uns dafür engagieren, dass Jugendliche beim Übergang von der Schule in den Beruf begleitet und gefördert werden, wenn sie Orientierungshilfe bekommen, ihre Stärken entdecken und ihren Platz in der Gesellschaft finden, leisten diese jungen Menschen einen wichtigen Beitrag für Wirtschaft und Staat. Von der Sozialrendite dieser gelungenen Integration profitiert letztlich unserer Gesellschaft insgesamt. Siehe auch: https://www.walter-bluechert-stiftung.de/mediathek/zwischenruf-archiv
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