Der Stifter
Walter F. Blüchert (1920–2007)
Walter Fritz Blüchert war ein zurückhaltender Mann, der bescheiden lebte und auftrat. Schon zu Lebzeiten stellte er die Weichen für eine Stiftung, die Menschen in Not schnell und direkt helfen sollte: Der erfolgreiche Kaufmann bat Gunter Thielen, diese Stiftung aufzubauen und dafür Sorge zu tragen, dass sein Vermögen dauerhaft möglichst vielen Menschen zu Gute kommt.
Vom Schriftsetzer zum Verleger
Im Berlin der 20er-Jahre in bescheidenen Verhältnissen geboren, besuchte Blüchert acht Jahre lang die Volksschule und absolvierte danach eine kaufmännische Fachschule. Anschließend war er drei Jahre lang in einem graphischen Großbetrieb tätig, zunächst als Disponent. Offenbar entwickelte sich hier seine Leidenschaft für das Verlagswesen. Nach einer Station als Schriftsetzer beim „Weserkurier“ in Bremen ließ er 1950 in Stuttgart den Blüchert-Verlag ins Handelsregister eintragen. Im selben Jahr erwarb Blüchert die deutschen Rechte an der Herausgabe von Walt-Disney-Publikationen im Nicht-Comic-Bereich. Rund 130 Disney-Titel erschienen bis 1962 im Blüchert-Verlag – darunter so beliebte Titel wie „Micky Mouse“, „Bambi“ oder „Dumbo“. Ab 1953 erschienen die Disney-Bücher als Lizenzausgaben im Bertelsmann-Lesering. Auch andere Titel aus dem Blüchert-Verlag – etwa Tierbücher, belletristische Titel oder Reiseliteratur – wurden über den Gütersloher Lesering vertrieben. 1957 gründete er die „Buch und Bild“-Gesellschaft, die sich der gewerblichen Nutzung von Rechten sowie der Vermittlung von Urheberrechten annahm.
Erfolgreicher Kaufmann und Stifter
In den 1960er Jahren ließ sich Blüchert in Zürich nieder. In den Folgejahren wurde er zum Finanzmakler, der Firmentransfers in der bundesdeutschen Medienlandschaft vorbereitete und für seine Auftraggeber durchführte. Walter F. Blüchert war einer der wenigen, der sowohl Axel Springer als auch Reinhard Mohn zu seinen Freunden zählen konnte. In dieser Zeit lernte er auch Gunter Thielen kennen, der 1980 seine Karriere bei Bertelsmann begonnen hatte und Walter F. Blüchert später als väterlichen Freund erlebte. Schon lange vor seinem Tod im Jahr 2007 stellte Blüchert die Weichen für seine Stiftung, die als gemeinnützige Stiftung nach deutschem Recht errichtet werden sollte. Als Testamentsvollstrecker setzte er Gunter Thielen ein und bat ihn, die Stiftung in seinem Sinne aufzubauen. So hat der erfolgreiche Kaufmann Walter F. Blüchert schon zu Lebzeiten dafür gesorgt, dass heute mit seinem Vermögen Menschen in ökonomischen oder sozialen Risikosituationen unterstützt werden. Die Walter Blüchert Stiftung bietet ihnen Hilfe, die ankommt.