Für den sozialen Frieden – das Miteinander stärken!

Drastische Preiserhöhungen bei Lebensmitteln und Energie – die höchste Inflation seit 50 Jahren – weltweite Krisen. Diese Zukunftsperspektiven machen den Menschen Angst. Umfragen zeigen: Im Vergleich zum Vorjahr fürchten deutlich mehr Deutsche eine Rezession und weiter steigende Lebenshaltungskosten. Auch die Umweltängste nehmen im Jahresvergleich spürbar zu, ebenso wie die Angst vor militärischen Auseinandersetzungen. Ein Szenario, das die Bevölkerung verunsichert.

Aggression statt Empathie

Der erste Reflex: Plötzlich ist sich jeder selbst der Nächste; anderen gegenüber kommen Ellenbogen zum Einsatz. Unser gesellschaftliches Miteinander wird auf die Probe gestellt. Der soziale Friede gerät in Gefahr.

Dabei ist Angst zu haben eigentlich nichts Bedrohliches, sondern überlebenswichtig; denn die Angst warnt uns vor gefährlichen Situationen. Zugleich mobilisiert sie Kräfte. Das Problem: Statt positive Energien zu entwickeln, reagieren Menschen, die sich bedroht fühlen, oft mit Aggression, Neid, Missgunst und Hass. Fürsorge, Empathie und Mitgefühl bleiben auf der Strecke. 

Wir brauchen diese Menschen!

Es ist vor allem das Fremde, das bei manchen Ängste hervorruft. Immer wieder treffen Aggression und Hass diejenigen, die als Migranten in Deutschland leben, zugewandert aus fremden Ländern, mit fremden Sitten und Gebräuchen. Diese „anderen“ werden ausgegrenzt und attackiert. Dabei haben wir es gerade erlebt: Wir brauchen diese Menschen! Während der Pandemie waren ausländische Beschäftigte besonders wichtig. In systemrelevanten Berufen hielten sie häufig den Betrieb am Laufen, etwa als Reinigungskräfte, bei Paketdiensten oder in der Pflege. Knapp 28 Prozent der Bevölkerung hatten 2021 einen Migrationshintergrund – unverzichtbare Leistungsträger.

Die Projekte der Walter Blüchert Stiftung bieten ebenfalls zahlreiche Beispiele dafür, dass Zugewanderte, die ohne Sprachkenntnisse in unser Land kamen, einen erfolgreichen Bildungsweg absolvieren – mit Schulabschluss, Ausbildung und sogar mit Hochschulreife. Ob im Integrationsangebot angekommen in deiner Stadt, in unserem Azubi-Projekt durchstarten, in den Schul-Programmen was geht! oder den Projekten hochform und medicus für ausländische Studierende: Jeder leistet seinen Beitrag für die Gesellschaft.

Das Miteinander ist der Kitt

Die UNESCO hat den 16. November zum Internationalen Tag der Toleranz erklärt. Der Gedenktag erinnert daran, wie wichtig jene Regeln sind, die ein menschenwürdiges Zusammenleben der unterschiedlichen Kulturen und Religionen auf unserem Planeten ermöglichen.

Gerade in unsicheren Zeiten müssen wir uns für das Miteinander, für andere, für unsere Mitmenschen einsetzen – das gilt keineswegs nur für Migranten. Denn dieses Miteinander ist der Kitt,  der unsere Gesellschaft zusammenhält. Wenn Bürgerinnen und Bürger friedlich und respektvoll zusammenleben, ist die Gemeinschaft stark. Wir dürfen den sozialen Frieden nicht gefährden!  Soziales Engagement, Empathie und Toleranz sind gefragt – mehr denn je, überall auf der Welt.

Ihr

Gunter Thielen